proevo.ch

Copyrighted Material

Sünde und Verbrechen

Wer «Sünden» oder Verbrechen beging, be­lud sich nach überlieferter Vorstellung, mit einer Schuld und hatte eine Strafe zu erwarten.

Heute wissen wir, daß die Gedanken und Handlungen des Menschen vor allem das Ergeb­nis des Zusammenwirkens seiner Regelstruktu­ren und seiner Umwelt sind – und es falsch wäre, den Menschen wegen seiner Ideen und Taten schuldig zu sprechen und ihn zu bestrafen.

Je ungünstiger die Regelstrukturen und Um­weltverhältnisse des Menschen, desto schwerer sind unter Umständen seine Vergehen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß dadurch Unfreude und Unheil für ihn entstehen – desto gefährdeter und hilfsbedürftiger ist er.

Durch das Androhen von Strafen im Diesseits und nach dem Tod – des Fegefeuers, der ewigen Verdammnis oder der Wiederverkörperung in einem Tier und so fort – wurde versucht zu errei­chen, daß die aufgestellten religiösen und ethi­schen Regeln befolgt werden.

Der Mensch, der um die Urkraft und seine Entwicklung weiß, denkt und handelt entwick­lungsrichtig – vermeidet alle entwicklungswid­rigen «sündhaften» und die verbrecherischen Ideen und Taten – aus ureigenstem Antrieb, weil er weiß, daß er nur dadurch Freude und Heil erreichen, Unfreude und Unheil weitgehend ver­hüten kann. Für ihn ist jede Strafdrohung über­flüssig, als Lebenshilfe nicht notwendig.

nächster Abschnitt
voriger Abschnitt
Ïnhalt